Kai
Pfankuch
www.kai-pfankuch.hofheim-seiten.de
|
Carceri
Die hier vorgestellten Arbeiten sind zwischen 2000 und 2002 entstanden
und bilden eine fortlaufende Reihe mit dem Titel Carceri. In Anlehnung
an die gleichnamige Radierfolge des Giovanni Battista Piranesi (1720
- 1778) wird das Motiv menschlichen Gefangenseins durchgespielt.
Bleiben die Arbeiten Piranesis jedoch ausschließlich architektonische
- von einzelnen Gestalten bevölkerte - Visionen, so treten in
den Bildern von Kai Pfankuch die sichtbaren Grenzen des Kerkers sukzessive
zurück. Es liegt ein erweiterter Begriff des 'Kerkers' zugrunde,
der vor allem auf existentielle wie psychische Zustände abzielt.
Für den Raum des erotischen Autismus steht nur noch das die Figuren
umfassende Dunkel, aus dem grelle Lichtreflexe sie scharf herausheben.
Ausgangspunkt ist nicht der Inhalt des Gefangenseins, für den
lediglich ein adäquater Ausdruck gesucht würde. Vielmehr
umgekehrt ergibt sich der Inhalt aus der Choreographie der Figuren
selbst, die in ihrer vorgestellten Gewalttätigkeit den genannten
Begriff suggerieren.
Die römische Numerierung der Arbeiten entspricht ihrer chronologischen
Reihenfolge. Bis auf das erste sind alle Bilder aus kleinen, mit dem
Pinsel gezeichneten Tuscheskizzen hervorgegangen, deren Format maximal
6 x 9 cm beträgt. Diese Tuscheskizzen wurden ohne Plan in schneller
Folge
hintereinander gezeichnet, wobei insgesamt 9 Gruppen zu je 14 bis
18 Einzelzeichnungen entstanden. Durchgängiges Vorbild war lediglich
das gewaltsame Durchdringen der Körperformen, die nur auf den
ersten Blick rein erotische Motive vorstellen. |
|
|