Henri Michaux
La nuit remue
Hofheim am Taunus 2013/14
Das ursprüngliche Konzept, lediglich figürliche Zeichen in Anlehnung an Michaux‘ eigene Kunst dem Text unterzulegen, wich im Verlaufe der Arbeit einer aufwendigeren Illustration. Diese bezieht sich stärker auf das Grundthema der Texte, den Traum. In freier Assoziation greifen die unterschiedlichen, zeichnerisch umgesetzten Traummotive von Michaux übergangslos ineinander. Da durchgängig in die Schrift hinein gezeichnet ist, bleibt diese dabei natürlich nicht unversehrt, die Lesbarkeit geht großenteils verloren. Dadurch ist die dem Künstlerbuch eigene Konkurrenz zwischen Bild und Wort direkt ablesbar: Beide ringen, jeweils auf Kosten des anderen, um die Vorherrschaft. Mal überdecken die Linien gänzlich die Schrift, mal sind es die Schriftzeichen, die die Illustration stören und zergliedern. Für Michaux liegen Schreiben und Zeichnen dicht beieinander, geht vielfach das eine aus dem anderen hervor. Dem folgt diese Umsetzung der kurzen, zwischen den Weltkriegen entstandenen Prosatexte. Die Titelillustration umreißt das Grundmotiv: Das nächtliche Haus öffnet sich wie eine Schachtel, aus der die Träume entweichen.
Henri Michaux
La nuit remue
Hofheim am Taunus 2013/14
mit 46 Originalzeichnungen von Kai Pfankuch (davon 6 doppelseitig; Pinsel, japanische Reibetusche und Aquarell); Format 39 x 29 cm; 56 Seiten; der Originaltext ist mit der Zeichenfeder auf Velin BFK Rives-Bütten (250 g/qm) geschrieben; Auflage 2 römisch nummerierte und signierte Exemplare; handgeschöpftes, tiefblaues Vorsatzpapier von Johannes Follmer; Halbleder mit Rückenprägung; Handeinband mit Schuber.
Kassette mit 40 Skizzen zu dem Malerbuch „Henri Michaux • La nuit remue“, Format 16 x 21,5 cm (Zeichnungen: 14,5 x 19 cm), mit dunkelblauem Leinen überzogen, Rückenprägung, innen mit tiefblauem, handgeschöpftem Papier ausgeschlagen.
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