Orientierung: Home | Pierre Reverdy: Bruits du Soir (Geräusche des Abends)

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Bruits du Soir (Geräusche des Abends)
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Pierre Reverdy
Bruits du Soir
(Geräusche des Abends)
Hofheim am Taunus 2016

Das vorliegende Buch „Pierre Reverdy · Bruits du Soir“ sollte eigentlich eines mit Texten von Jean-Pierre Abraham werden, der ein ähnliches Leben wie Reverdy führte, immer auf der Suche nach Refugien der Stille, Einsamkeit und Selbstbesinnung. Anfang der 1960er Jahre verpflichtete sich Abraham zum Dienst auf dem ausgesetztesten Leuchtturm vor der bretonischen Küste, Ar-Men (Armen, breton.: Stein, Fels), worüber er ein gleichnamiges Buch schrieb. Die ständigen Begleiter des Ich-Erzählers sind drei Bücher: ein Band über Jan Vermeer, ein Buch über ein Zisterzienser-Kloster und ein Gedichtband von Pierre Reverdy. Die offensichtliche Nähe zu diesem Dichter legte es nahe, an die Stelle der Texte von Abraham – die sich als zu umfangreich für ein Künstlerbuch erwiesen – die von Reverdy treten zu lassen. Hierfür wurde eine Auswahl an lyrischen Texten der Ausgabe „Quellen des Windes“ (Kösel-Verlag, München 1970) entnommen. Die deutsche Übersetzung von Max Hölzer und Friedhelm Kemp wurde von Jean Bourdin, Bad Nauheim, und Kai Pfankuch überarbeitet.

Bei aller surrealen Bildlichkeit und Expressivität ist Reverdys Lyrik in ungebundener Form, die auf übertriebenes Pathos verzichtet, der Alltagsrealität entnommen. Vor allem Natur- und Sinneseindrücke sowie existentielle Erfahrungen werden in eine poetische Sprache transformiert, deren Aussage einen allgemeineren philosophischen Anspruch erhebt. Dabei prägen in erster Linie die sehr eigenwilligen, oft aus weit auseinander liegenden Bereichen zusammengesetzten Metaphern seine Poesie.

Die insbesondere darauf eingehenden Illustrationen zu den ‚Gedichten in Prosa‘ bewegen sich auf zwei Ebenen: Zum einen werden ihnen direkt expressive Zeichnungen zur Seite gestellt, zum anderen beziehen sich doppelseitige ruhige und hochrealistische Darstellungen des Klosterdaseins auf Reverdys besondere spätere Lebensumstände. Diese stilistisch stark voneinander abweichenden Graphiken heben den Gegensatz zwischen Reverdys Gedichten und einer äußerst zurückgezogenen Lebensweise hervor.

Pierre Reverdy, ein französischer Lyriker, geb. 1889 in Narbonne, kam 1917 nach Paris, wo er sich der Surrealisten-Gruppe um André Breton anschloß und die Zeitschrift „Nord-Sud“ gründete. Zu seinen Freunden zählten Pablo Picasso, Georges Braque und Juan Gris, die auch seine Texte illustrierten. Das wohl bekannteste dieser Werke ist das Künstlerbuch „Le Chant des Morts“ (1948), das Picasso mit Lithographien versah. 1926 konvertierte Reverdy zum Katholizismus und wählte als neuen Wohnort die Benediktinerabtei Saint-Pierre in Solesmes, wo er als Laienbruder bis zu seinem Tod 1960 lebte.

Pierre Reverdy · Bruits du Soir (Geräusche des Abends); Hofheim 2016
mit 41 Originalzeichnungen von Kai Pfankuch (davon 7 doppelseitige: mit Pinsel, japanischer Reibetusche und Aquarell gearbeitet; einseitige Illustrationen: Kombination aus Pinselzeichnung und mehrfarbiger Monotypie); Format 39 x 29 cm; 64 Seiten; der zweisprachige Text ist mit der Zeichenfeder auf Velin BFK Rives-Bütten (250 g/qm) geschrieben; Auflage 2 römisch nummerierte und signierte Exemplare; handgeschöpftes Vorsatzpapier von Johannes Follmer; die Buchdecken sind mit einem zweifarbigen Siebdruck von Kai Pfankuch bezogen; Halbleder mit Rückenprägung; Handeinband mit Schuber.


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