Vom Schnee
Johannes Kepler, Franz Kafka, Ödön von Horváth, Wolfgang Borchert, Robert Walser
Hofheim am Taunus 2018
Vom Schnee; Johannes Kepler, Franz Kafka, Ödön von Horváth, Wolfgang Borchert, Robert Walser; Hofheim 2018
Getreue Reproduktion des Malerbuches „Vom Schnee“ von Kai Pfankuch (2018) im Größenverhältnis
3 : 4; mit 44 Zeichnungen von Kai Pfankuch (davon 9 doppelseitig); Format 21 x 29 cm;
120 Seiten; Digitaldruck auf 130 g/qm Munken Polar; Fadenheftung; Auflage insgesamt 20 nummerierte
und signierte Exemplare.
Ausgabe A (Vorzugsausgabe, Nummern 1 - 5): Ganzleinen mit Rückenprägung, einer originalen
Vignette auf der vorderen Buchdecke und einer beigefügten Originalzeichnung von Kai Pfankuch;
Preis 170,- Euro
Ausgabe B (Nummern 6 - 20): Halbleinen mit Rückenprägung; Preis 95,- Euro
Der ausgewählte Kepler-Text ist eine Neujahrsschrift für seinen Freund Wacker von Wackenfels,
Hofrat von Kaiser Rudolf II., dem er ein Nichts, das doch ein wenig ein Etwas ist, schenken möchte,
da dieser, wie er schreibt, das Nichts liebe. Nicht um seines geringen Wertes willen, sondern
wegen des Spiels, das man damit treiben könne. So kommt Kepler auf die Schneeflocke, deren
sechseckiger Gestalt er in vielerlei Analogien in der Natur nachspürt und die er dadurch zu ergründen
sucht. Neben der von ihm als göttlich aufgefaßten Geometrie (z. B. die Platonischen Körper,
der Goldene Schnitt) sind Bienenwaben, Granatapfelkerne, Blütengestalt, Kristallstrukturen und
nicht zuletzt die möglichen Kugelschichtungen (Keplersche Vermutung) Gegenstand seines wissenschaftlichen
Interesses, das in diesem Zusammenhang implizit um den Begriff der Unendlichkeit kreist. Die dazugehörigen Illustrationen, die den Bogen zur heutigen Schneekristallforschung bis hin zur Computersimulation schlagen, sind im Original auf Zwischenlagen aus einem handgeschöpten Chinapapier gezeichnet. Zeichenmittel hierbei waren Tuschestift, Pinsel, Buntstift und Aquarellfarben.
Die theoretische Durchdringung der Schneekristallgestalt ist durch vier literarische Texte, die sich
mit dem von Kepler seitenweise verschränken, ergänzt. Sie repräsentieren die empirische Seite, die
verschiedenen Erscheinungsformen von Schnee in seiner poetischen Wahrnehmung. Die vier Texte
(Franz Kafka, 1. Kapitel von „Das Schloß“; Ödön von Horváth, letztes Kapitel von „Ein Kind unserer
Zeit“; Wolfgang Borchert, „Der viele viele Schnee“; Robert Walser, „Schneien“) sind in unkonventioneller
Weise vertikal, aufgelöst in Silben, geschrieben – gleichsam dem rieselnden Schnee nachempfunden.
Von den sich unmittelbar auf den Inhalt der literarischen Texte beziehenden Illustrationen heben
sich die malerischen Doppelseiten thematisch ab, bilden eine eigene Ebene. Alle diese Zeichnungen
sind im Original mit Pinsel, japanischer Reibetusche und Aquarellfarben durchgeführt.
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